Wir sind klasse - Zehra auch!
Shownotes
Wenn wir über Diskriminierung sprechen, ist sehr schnell von Migration die Rede. Statistisch gesehen machen Migrant:innen und ihre Nachfahren in Deutschland viermal seltener einen Realschulabschluss und weniger als halb so häufig einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss (2022, Statista.de). Das Einkommen und Vermögen liegt deutlich unter dem Mittel der Gesamtbevölkerung.
Im Gespräch mit Zehra finden wir heraus, wieso bei ihr alles etwas anders gelagert ist, als die Statistiken vermuten lassen. Wie viel ist Glück, wie viel Klugheit, wenn man Gelegenheiten wahrnimmt? Wie lerne ich Sprachen zweimal? Was sehen die Leute, wenn ich anders aussehe? Wird meine Herkunft gegen mich verwendet? Oder spielt das weniger eine Rolle, als zu vermuten wäre?
Zehra
Ihre Eltern kommen aus der Türkei. Ihr Vater gehört zur ersten Generation der „Gastarbeiter“. Er ist Dreher und Fräser, meine Mutter gelernte Schneiderin. Sie nähte für Modehäuser Abendkleider und Hochzeitsroben. Ihr beider Credo war: Egal, was Du machst, mach es gut! Ich hatte ein Ping-Pong-Leben. Sie kennt und liebt ihre erste Heimat, das schwäbische Dorf, sowie auch die Millionenstadt Istanbul. Zur Schule ging sie in Deutschland und der Türkei. Sie war die erste Türkin auf ihrem deutschen Gymnasium; in Istanbul hatte sie deutsche Lehrer. Studiert hat sie an der Universität Istanbul (Linguistik), an der Technischen Universität Berlin (Neuere deutsche Philologie und Erziehungswissenschaften) und an der Universität Hamburg (Dolmetschen und Übersetzen). Seit 1985 lebt und arbeitet sie in Berlin.
Links & Informationen
Hier geht's zur Webseite von Zehra. Hier gibt es mehr übers Fachübersetzen beim Berufsverband der Dolmetscher:innen und Übersetzer:innen BDÜ. Hier geht's zur Liste der beeidigten Dolmetscher:innen und ermächtigten Übersetzer:innen in Deutschland.
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